Bildungsbauernhof. Ökologisches Bildungszentrum im Oberland (KBW Miesbach)
Das Katholische Kreisbildungswerk Miesbach entwickelte ein Konzept für einen Bildungsort im Bereich der Umweltbildung. Die Veranstaltungsangebote thematisieren die Schöpfungsverantwortung und ermöglichen einen alltagsnahen Zugang zu ökologischen Ansätzen. Dabei reicht das Spektrum von traditionellen Handwerkstechniken bis hin zu neuen kreativen Techniken, die den Schutz der Umwelt in den Mittelpunkt stellen. Alle Veranstaltungen zielen darauf ab, dass sich der Mensch als Teil der Schöpfung versteht und aus diesem Selbstverständnis heraus selbst kreativ und gestaltend mit der Natur umgehen kann.
Die Veranstaltungsreihe wurde gefördert als Innovatives Projekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Bildungsfeld der Umweltbildung. <events Name="Umweltbildung" keyword="Bildungsbauernhof Umweltbildung Schöpfungsverantwortung Nachhaltigkeit Plastik Müll"> Angebote im Bereich „Umweltbildung und Schöpfungsverantwortung“</events>
Hintergrund
Im Verständnis aller dort lebenden und arbeitenden Menschen ist der Bauernhof Quelle des Lebens, Ort gesunden Wachstums, Ort eines natürlichen Kreislaufs. „Ich weiß, wo meine Lebensmittel wachsen, ich schätze diese Lebensmittel, ich schätze die Menschen, die dafür arbeiten und ihr Tun …“ - Die Suche nach Ursprünglichkeit, der Wunsch nach regional erzeugten Lebensmitteln und die Unsicherheit bezüglich (ethisch) richtigem Handeln sind Anlässe für Menschen, sich für ein Bildungsangebot direkt am Lernort Bauernhof zu entscheiden.
Eine Motivation zur Teilnahme mag sicherlich in dem bei vielen Menschen nicht mehr vorhandenen Wissen über die Herkunft und die Herstellung von Lebensmitteln liegen. Vor allem Menschen, die in einem eher städtisch geprägten Umfeld aufwachsen, fehlt der Bezug zu landwirtschaftlichen Themen, wie z. B. der Erzeugung von Lebensmitteln. Und nicht selten findet aufgrund der Realitätsferne stattdessen eine Idealisierung des Landlebens statt.
Konzept
Projektziel
Ziel ist es, den Auftrag der Wahrung der Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen und über Bildungsmaßnahmen an Erwachsene, Familien und Kinder weiterzugeben. Hierfür soll ein Umweltbildungszentrum im Oberland etabliert werden, dessen Bildungsangebote die Schöpfungsverantwortung thematisieren und zur Reflexion der eigenen Handlungsmuster anregen.
Innovation
Der Bauernhof ist ein idealer Lernort, um Bildung für nachhaltige Entwicklung lebendig werden zu lassen. Er bietet eine authentische Lernumgebung mit vielfältigen Herausforderungen und Chancen: komplexe Zusammenhänge können erlebt und damit nachvollzogen werden, das eigene Handeln kann ausprobiert und reflektiert werden, Konsequenz und Selbstwirksamkeit des eigenen Handelns oder Unterlassens werden erlebbar und eigene Wertvorstellungen können überprüft und bestätigt oder verändert werden. Der Lernort Bauernhof bietet die Möglichkeit, Empathie und Solidarität in der Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Erfahrungen am Lernort Bauernhof können Kinder, Jugendliche und gerade auch Erwachsene – einzeln und gemeinsam - bestärken, dass sie selbst etwas bewirken und gestalten können.
Bislang finden sich im Raum der Diözese München und Freising nicht viele Angebote zu Bildungsformaten der Erwachsenenbildung, der nonformalen Bildung wie dieser, direkt auf einem Bauernhof. Ebenso sind unter den Umweltbildungsstätten/Umweltstationen weder kirchliche Träger bzw. kaum Bauernhöfe vertreten (vergleiche http://www.umweltbildung.bayern.de/ umweltstationen/index.htm). Dennoch gibt es bereits Formate und Inhalte der Umweltbildung/BNE, die auf Bauernhöfen, vorwiegend für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche angeboten werden, in großer Zahl. Beispiele sind unter den Akteuren des UNESCO-Weltaktionsprogramms „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ zu finden: http://www.bne-portal.de/de/akteure/profil/lernort-bauernhof
Stichwort Qualitätssicherung: Durch den Bayerischen Bauernverband werden in der Qualifizierung „Erlebnisbäuerin/Erlebnisbauer“ Möglichkeiten geschaffen, um am Lernort Bauernhof Angebote zu entwickeln (http://www.stmelf.bayern.de/erlebnis ). Dies kann aber nur Grundlage und ein erster Schritt zum Dialog von Landwirtschaft und VerbraucherInnen sein. Der Anspruch an ein qualifiziertes Angebot sollte ebenso hoch sein wie im sonstigen Anforderungskontext des Programmangebots. Ein Bauernhof „an sich“ ist noch kein Garant für ein außergewöhnliches Lernumfeld. (vgl. Standards der Erwachsenenbildung; evtl. anzupassen auf die Gegebenheiten „neuer“ Lernorte)
Wie lerne ich richtig imkern? Wie mähe ich eine Wiese mit der Sense? Wie schneide ich Obstbäume? Was ist eine Streuobstwiese? Was sind faire Preise und wie kommen sie zustande? Wie können wir die Qualitätsstandards für „sauberes“ Wasser beibehalten? Was heißt „genug für alle“? Die Fülle der Themen empfiehlt hier eher Schwerpunktsetzung, die sich beispielsweise aus der Spezialisierung des Betriebs (Viehbetrieb, Milch-/Fleischproduktion, Ackerbau, extensive Bewirtschaftung, Energiewirtschaft, Neben-, Haupterwerb) als Lernort, aus den möglichen VernetzungspartnerInnen, aus der Möglichkeit mit „gefragten“ ReferentInnen ergibt.
Als angemessene Formate von Angeboten der Umweltbildung erweisen sich alle denkbaren Formen: Einzelveranstaltungen, Seminarreihen, Praxisseminare, fortlaufende Gruppen etc.
Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Das Kooperationsgeflecht soll nachhaltig aufgebaut werden. Das Folgeprojekt Nachhaltiges Oberland möchte diese Kooperationen festigen und ausbauen.
Das Projekt lässt sich im ländlichen Raum (dort wo Landwirtschaft präsent ist) übertragen. Die Projektdokumentation wird Interessenten gerne zur Verfügung gestellt.
Kooperationspartner
- Abteilung Umwelt des Erzbischöflichen Ordinariats München
- Katholische Jugendstelle im Landkreis Miesbach
- Schulpastorales Zentrum Holzkirchen
- Landkreis Miesbach
- Pfarrverband Holzkirchen
- Zivilcourage Oberland e.V.
- Energiewende Oberland
- Bezirk Oberbayern
- Grünes Zentrum, Holzkirchen
- BUND Naturschutz
- Naturkästerei Tegernseer Tal
- Pfarrei Miesbach
- Boarhof
- Hennerhof
- Hairerhof
- Bezirksimkerverein Gmund-Tegernseer Tal und Umgebung e.V.
- Obst- und Gartenbauverein Vagen e.V.
- Gemüsegärtnerei Biotop Oberland-Steinbach
- Projekt Energie- und Umweltmanagement der Erzdiözese
- Kräuterpädagogen Miesbach
- MachtSinn Holzkirchen
- Herbaria Fischbachau
- Kulturvision e.V.
- LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern, Kreisgruppe Miesbach
- Wundergartenwerkstatt Miesbach
- VIVO Kommunalunternehmen für Abfallvermeidung
Resümee
Links
Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof e.V. (BAGLoB e.V.)
Deutsche UNESCO-Kommission e.V.: UNESCO-Weltaktionsprogramm: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Misereor Deutschland, Materialien zum Download
Kontakt
Katholisches Bildungswerk im Landkreis Miesbach e.V.
Dr. Wolfgang Foit
Eva Ballauf
Christoph Langer
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