Engagement für Geflüchtete

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Viele Menschen engagieren sich in der Erzdiözese München und Freising ehrenamtlich für Geflüchtete.

Begründung für das Engagement

Die in der Flüchtlingsarbeit Tätigen engagieren sich ...

  • ... aus ihrem Glauben heraus („Angesichts der Tragödie Zehntausender von Flüchtlingen, die vor dem Tod durch Krieg und Hunger fliehen und zu einem hoffnungsvolleren Leben aufgebrochen sind, ruft uns das Evangelium auf, ja es verlangt geradezu von uns, ,Nächste' der Geringsten und Verlassenen zu sein. Ihnen eine konkrete Hoffnung zu geben.“ (Papst Franziskus: Angelus vom 6. September 2015).
  • ... aus ihrer Überzeugung heraus, dass die Würde jedes Menschen unantastbar ist („Die Hoffnungen und Ängste der Menschen auf der Flucht sind auch die Hoffnungen und Ängste der Kirche.“ (Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, 2016, S. 4).

Tätigkeiten

Die ehrenamtlich Tätigen sind in vielfältiger Weise in der Flüchtlingsarbeit aktiv, z. B. in Gestalt von

  • Unterstützung bei der ersten Orientierung in der neuen Umgebung
  • Seelsorge
  • medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung
  • Begleitung bei Arzt- und Behördenbesuchen
  • Hilfe bei der Wohnungssuche
  • Kinderbetreuung
  • Unterstützung beim Deutschlernen
  • Schaffung von beruflichen Perspektiven und Hilfe bei der Jobsuche
  • Begleitung von Menschen angesichts drohender Abschiebung
  • politischen Positionierung

Formen des Engagements

Das Engagement erfolgt häufig in Form von Selbstorganisation und bürgerschaftlichem Engagement. Rund 40% der Engagierten sind nach eigenen Angaben über 5 Stunden pro Woche tätig, 14,4% sogar über 10 Stunden pro Woche (vgl. Karakayali, Kleist, 2015).

Mögliche Entwicklungen

„Der schnelle und starke Anstieg der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit mit einem enorm hohen Zeitaufwand für die einzelnen Helfer kann mit den spontan entstehenden und entstandenen Organisationsstrukturen langfristig nicht aufrechterhalten werden. Dafür werden mittelfristig hauptamtliche Strukturen zur Unterstützung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit benötigt. Dabei stellt sich die Frage, in welchen Bereichen eine Verstetigung der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit erstrebenswert ist. [...] In der längerfristigen Flüchtlingshilfe wandelt sich das Engagement von der Ersten Hilfe oft in ein Verhältnis der Patenschaft, bei der der persönliche und stete Kontakt im Vordergrund steht.“ (Bucka, 2016, S. 68f.)

Links

  • Informationen rund um das Engagement der katholischen Kirche in Deutschland für Flüchtlinge und Helfer sind auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz zu finden.
  • Informationen zum Engagement der Erzdiözese München und Freising für Flüchtlinge und Helfer sind auf der Website des Erzbistums zu finden.

Literatur

  • Bucka, Dorothee: Anforderungen und Herausforderungen für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit, in: Kluger, Florian (Hg.): Flucht, St. Ottilien 2017, S. 63–69.
  • Hanns-Seidel-Stiftung (Hg.): Engagiert für Flüchtlinge: ein Ratgeber für Ehrenamtliche, München 2016.
  • Heße, Stefan: Kirchliches Engagement für Menschen auf der Flucht, in: Kluger, Florian (Hg.): Flucht, St. Ottilien 2017, S. 33–44 .
  • Krakayali, Serhat; Kleist, J. Olaf: EFA-Studie: Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland, 1. Forschungsbericht: Ergebnisse einer explorativen Umfrage von Nov./Dez. 2014, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Humboldt-Universität Berlin, Berlin 2015.
  • Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.): Leitsätze des kirchlichen Engagements für Flüchtlinge (Arbeitshilfen, Nr. 282), Bonn 2016.

Aktuelle Literaturempfehlungen

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