Erzdiözese München und Freising
Geschichte des Erzbistums München und Freising
Um 724 kam Korbinian als Wanderbischof aus Arpajon bei Paris nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des alten Bistums Freising, seit 1821 des Erzbistums München und Freising.
739 wurde durch Bonifatius das Bistum Freising im Auftrag des Papstes kanonisch errichtet. Unter den bedeutenden Bischöfen des Mittelalters ragt Otto I. von Freising (1138-1158) hervor. Er war der berühmteste Geschichts- schreiber seiner Zeit. Er wirkte als Seelsorger, reformierte die Priesterausbildung und förderte die pastorale Betreuung des Volkes. Vornehmster Repräsentant des barocken Freising war Bischof Johann Franz Eckher (1696-1727). Zur Tausend-Jahr-Feier des Bistums wurde unter ihm der Freisinger Dom von den Brüdern Asam neu gestaltet.
In der Säkularisation von 1802 wurde das alte Fürstbistum aufgehoben. Der Bischofssitz wurde 1821 von Freising nach München verlegt. Seit 2008 leitet Kardinal Reinhard Marx als 73. Nachfolger des Heiligen Korbinian das Erzbistum. Zusammen mit ihm ist das seit Korbinian eine Reihe von 60 Bischöfen und 13 Erzbischöfen.
Während des 20. und seit Beginn des 21. Jahrhunderts waren dies die Erzbischöfe Franz Joseph von Stein (1898-1909), Kardinal Franziskus von Bettinger (1909-1917), Kardinal Michael von Faulhaber (1917-1952), Kardinal Joseph Wendel (1952-1960), Kardinal Julius Döpfner (1961-1976), Kardinal Joseph Ratzinger (1977-1982) und Kardinal Friedrich Wetter (1982-2008).
Kardinal Faulhaber führte die Kirche durch die schwere Zeit des Nationalsozialismus. Kardinal Wendel richtete den Eucharistischen Weltkongress 1960 in München aus. Kardinal Döpfner war einer der Moderatoren des Zweiten Vatikanischen Konzils und Präsident der Würzburger Synode. Kardinal Ratzinger stand seit 1982 an der Spitze der Römischen Glaubenskongregation. Am 19. April 2005 wurde er als Nachfolger von Papst Johannes Paul II. von den wahlberechtigten Kardinälen der katholischen Weltkirche zum Papst gewählt. Er gab sich den Namen Benedikt XVI. Im September 2006 besuchte er sein Heimatbistum. Am 28. Februar 2013 trat er von seinem Amt zurück.
Kardinal Wetter hat zielstrebig für die Erneuerung der Seelsorge in einer sich wandelnden Gesellschaft gearbeitet und die Mitsorge und Mitverantwortung für die Weitergabe des christlichen Glaubens im Klerus und bei den Laien nachhaltig gestärkt.
Seit dem 2. Februar 2008 leitet sein Nachfolger Kardinal Reinhard Marx das Erzbistum. Am 20. November 2010 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Kardinal ernannt.
Lage, Pfarreien, Kirchen und Kapellen
Das Erzbistum München und Freising umfasst 12.000 Quadratkilometer. Es liegt zum größten Teil im Regierungsbezirk Oberbayern. Von den rund 3,65 Millionen Menschen, die im Gebiet der Erzdiözese leben, sind etwa 1,74 Millionen, etwa 48 Prozent, katholisch.
Das Erzbistum ist in drei Seelsorgsregionen gegliedert. Sie werden von je einem Bischofsvikar betreut. Insgesamt hat die Erzdiözese 40 Dekanate mit 748 Pfarreien und (Pfarr-)Kuratien. Seit 1970 werden Pfarrverbände mit zwei oder mehreren weiterhin eigenständigen Pfarreien gegründet. 230 Pfarrverbände sind geplant, 210 Pfarrverbände mit 635 Pfarreien bereits errichtet worden. Es gibt 747 Pfarrkirchen und weitere 1.141 Filial- oder Nebenkirchen, außerdem 1.407 Friedhofs-, Allgemein- und Privatkapellen. Im Rhythmus des Kirchenjahres werden sie von Tausenden von Menschen zu Gottesdienst, Andacht, Gebet, Wallfahrt und stiller Einkehr aufgesucht.
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