Europäern begegnen – Europa erleben (Münchner Bildungswerk)

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In Europa leben viele verschiedene Nationen zusammen. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahrzehnten viele Schritte zur Vertiefung der Freundschaft zwischen den europäischen Staaten und Nationen unternommen. Aufgrund der zunehmenden Mobilität und der Globalisierungsprozesse werden die Verbindungen zwischen den zahlreichen europäischen Völkern immer enger. Dies trägt in hohem Maße zu einem friedlichen Zusammenleben in einem Europa bei, in dem Vorurteile und Ängste durch die direkte Begegnung miteinander abgebaut werden.

Das Münchner Bildungswerk leistete in diesem Zusammenhang mit der Themenwoche „Europäern begegnen – Europa erleben“ einen wertvollen Beitrag im Bereich der Erwachsenenbildung.

Das Projekt wurde von der KEB München und Freising als Innovatives Projekt im Bildungsfeld der Politischen Bildung gefördert. <events Name="Europa" keyword="Europa Europäer"> Aktuelle Veranstaltungen zum Thema „Europa“</events>


V2016-03 MBW Flyer Europäern begegnen, Europa erleben.pdf

Das Thema des Projekts

Ein Semester in Helsinki studieren oder für ein Praktikum nach Portugal gehen – für junge Menschen ist die Europäische Union eine Selbstverständlichkeit und bietet ihnen eine Fülle an Möglichkeiten. Die Themenwoche „Europäern begegnen – Europa erleben“ nahm nun bezüglich des Europagedankens und der europäischen Integration die Generation derjenigen Menschen in dem Blick, die bereits am Ende ihres aktiven Arbeitslebens stehen oder sich schon im Ruhestand befinden. Die Fragen, die dabei gestellt wurden, waren z. B.: Wie sieht die Lebenssituation von älteren Menschen in den verschiedenen europäischen Ländern aus? Welche Modelle und Visionen gibt es, damit die älteren Menschen in Europa ihre Potenziale in die Gesellschaft einbringen können? Wie lange arbeiten die Menschen in den einzelnen europäischen Ländern und welche unterschiedlichen Vorstellungen von der Zeit nach dem aktiven Erwerbsleben gibt es? In insgesamt sieben Veranstaltungen wurden unterschiedliche Aspekte dazu aufgegriffen – vom Dialog der Generationen zum Thema „Flucht“ über Aspekte des Freiwilligen Engagements am Beispiel der Niederlande bis hin zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Chance Europa“.

Mit dieser Themenwoche bot das Münchner Bildungswerk erstmals in intensiverer Form politische Bildung im Rahmen der offenen Seniorenbildung an. Im Vorfeld nahmen die beiden Kooperationspartner der Veranstaltungsreihe, die Europäische Akademie Bayern und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Kontakt mit dem Münchner Bildungswerk auf, um gemeinsam etwas im Seniorenbereich anzubieten. Die beiden genannten Einrichtungen sind bekanntermaßen insbesondere im Bereich der schulischen Bildung und der Jugendbildung tätig und wollten ihre Zielgruppenansprache ausweiten. Das Münchner Bildungswerk mit seinen vielfältigen Angeboten zur Seniorenbildung war dazu der ideale Partner.

Die Europäische Akademie Bayern war, im dezentralen Bereich, schon bisher im Rahmen von Grundwissenskursen in Pfarreien und in der Sommerakademie der Seniorenakademie aktiv. Sie verfügt über hervorragende ReferentInnen, die Vorträge und Workshops mit sehr aktuellen Informationen rund um das Thema „Europa“ anbieten. Mit der Landeszentrale gab es dagegen bislang noch keine Zusammenarbeit vonseiten des Münchner Bildungswerks. Hinsichtlich der terminlichen Planung der Themenwoche war es auschlaggebend, dass sie kurz vor einer für Anfang März 2016 geplanten Reise von TeilnehmerInnen der Seniorenakademie nach Brüssel stattfinden sollte.

Das Format „Themenwoche“ wurde gewählt, da es die Möglichkeit bot, sich dem Thema intensiv und in unterschiedlichsten Formen zu widmen. In diesem Rahmen wurden dann verschiedene Vorträge, Workshops und auch Tagesangebote entwickelt, darunter eine groß angelegte Veranstaltung mit SchülerInnen der Katholischen Romano-Guardini-Fachoberschule für Sozialwesen in München, die als intergeneratives Begegnungsforum gedacht war, sowie eine Veranstaltung zum Thema „Freiwilliges Engagement“ mit einem „Blick über den Zaun“ in die Niederlande.

Zielgruppe

Mit der Themenwoche sollten alle Interessierten ab 55 Jahren angesprochen werden. Die Angabe dieser Altersgrenze war eine Möglichkeit, den Begriff „Senioren“ im Titel zu vermeiden und das Angebot damit auch an Menschen in den letzten Jahren ihrer Berufstätigkeit zu adressieren, um so Perspektiven für die nachberufliche Zeit zu entwickeln.

Das Münchner Bildungswerk wollte mit der Themenwoche SeniorInnen aus seinen verschiedenen Zielgruppen und auch darüber hinaus erreichen und für die politische Bildung interessieren. Dazu gehören u. a. auch diejenigen, die an der Seniorenakademie, der erwähnten Brüsselreise, den Grundwissenskursen in den Pfarreien und sonstigen Veranstaltungen aus dem breiten Angebot des Münchner Bildungswerks teilnehmen. Aus diesem Grund wurde z. B. auch eine Veranstaltung der Themenwoche in die langjährig bewährte Reihe des Münchner Erzählcafés aufgenommen. Das Thema „Freiwilliges Engagement“ schließlich erweiterte die Zielgruppe auch um Verantwortliche aus diesem Bereich.

Wichtig war es ferner, das Angebot auch intergenerativ auszurichten, was mit der erwähnten Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Katholischen Romano-Guardini-Fachoberschule für Sozialwesen in München erreicht wurde. Durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit und die genannten Kooperationspartner sollten schließlich auch all diejenigen angesprochen werden, die bisher noch nicht vom Münchner Bildungswerk erreicht worden sind.

Kooperationspartner

Für die gesamte Themenwoche:

  • Europäische Akademie Bayern
  • Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Für einzelne Veranstaltungen:

  • FöBE – Förderstelle für Bürgerschaftliches Engagement
  • Nachbarschaft Schwabing / Seidlvilla Verein e.V. (Erzählcafé)
  • Katholische Romano-Guardini-Fachoberschule für Sozialwesen
  • Informationsbüro des Europäischen Parlaments in München (Veranstaltungsort)

Methodik

Das Format „Themenwoche“ wurde schon mehrfach im Münchner Bildungswerk erprobt und hat sich aus verschiedenen Gründen sehr bewährt. Im Februar 2016 waren im Rahmen der hier vorgestellten Themenwoche folgende Formate der Erwachsenenbildung geplant:

  • Auftaktveranstaltung, für die als „Zugpferd“ der Münchner Alt-Oberbürgermeiser Christian Ude als Referent gewonnen werden konnte
  • Workshops und Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten, wie etwa Grundsatzfragen zu Europa, Formen der Alterssicherung in den unterschiedlichen europäischen Ländern etc.
  • Eine intergenerative Veranstaltung mit Workshop, Begegnungsforum und Podiumsdiskussion zu verschiedenen Aspekten des Themas „Heimat, Vertreibung und Ankommen“
  • Erzählcafé mit einem italienischen Zeitzeugen
  • Vortrag und Podiumsdiskussion zu europäischen Perspektiven der Arbeitswelt (z. B. Unterstützung in der Pflege durch Zuwanderer aus anderen europäischen Ländern) und den Perspektiven für Auslandsaufenthalte von Senioren im Bereich des Freiwilligen Engagements.

Besonderheiten

  • Aus der Tatsache, dass die Intensität der Zusammenarbeit mit den beiden Hauptkooperationspartnern hier wesentlich größer war als bisher, ergaben sich wichtige Rückschlüsse. Es zeigte sich z. B., dass in der politischen Bildungsarbeit ein hoher Standard bei der Bewirtung üblich ist, um die Veranstaltungen für die Teilnehmenden attraktiver zu machen.
  • Um in München von der Presse wahrgenommen zu werden, muss nicht nur eine gute Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, sondern es bedarf auch prominenter „Zugpferd“. Darum hatten die Projektträger für die Auftaktveranstaltung den ehemaligen Münchner Oberbürgermeister Christian Ude gewählt.
  • Die Themenwoche fand an sehr unterschiedlichen Orten statt, von denen manche sonst nicht für jedermann zugänglich sind, so z. B. im Europäischen Patentamt oder im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Solche Orte boten einen zusätzlichen Anreiz zur Teilnahme an den Veranstaltungen.

Innovation

  • Das Feld der politischen Bildung wurde im Bereich der katholischen Seniorenbildung bisher kaum aufgegriffen, und wenn, dann meist nur in Bezug auf lokale Themen. Mit der hier vorgestellten Themenwoche wurden nun erstmals Europa und die europäische Politik mit ihren Auswirkungen auf jeden Einzelnen stärker in den Blick genommen – ein Thema, das ja im gesamtpolitischen Kontext und in den Medien in den letzten Jahren sehr viel Platz einnimmt.
  • Der mit der Themenwoche verbundene „Blick über den Zaun“ ist besonders lohnend, da dadurch z. B. Informationen über den Umgang mit dem demografischen Wandel in anderen europäischen Ländern gesammelt werden können, z. B. hinsichtlich der Alterssicherungssysteme, der Altersgrenzen für den Übergang in die nachberufliche Zeit, des Freiwilligen Engagements usw.
  • Das brennende Thema der Pflege und der Unterstützung im Pflegebereich durch Zuwanderung aus anderen europäischen Ländern wurde bisher vorwiegend im privaten Kontext diskutiert und hier erstmals in einem größeren gesamtgesellschaftlichen Rahmen.
  • Einzelne Bausteine der Themenwoche können von Pfarreien oder anderen Bildungswerken gut übernommen werden. In diesem Zusammenhang geeignete Themen und ReferentInnen können in die Referentendatenbank des Münchner Bildungswerks aufgenommen werden.
  • Es wurden zwei attraktive neue Kooperationspartner (Europäische Akademie Bayern, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit) für die katholische Erwachsenenbildung gewonnen, die für weitere Kooperationsprojekte zur Verfügung stehen, und dies aufgrund ihres über den lokalen Münchner Raum hinausreichenden Bildungsauftrags auch für andere Träger der Erwachsenenbildung.
  • Das Münchner Bildungswerk wollte der zunehmenden Armut in München auch dadurch Rechnung tragen, dass die Veranstaltungen der Themenwoche für einen niedrigen Teilnahmebeitrag (Ermäßigung für Inhaber des Münchenpasses) bzw. einzelne Veranstaltungen auch kostenlos angeboten wurden. Dies wurde durch die oben genannte Projektförderung ermöglicht.

Kontakt

Münchner Bil­dungs­werk
Karin Wimmer-Billeter

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