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Leitlinien KEB e.V.

Zur Entstehungsgeschichte

Mit der Unterschrift von Kardinal Reinhard Marx ist am 18.9.2012 der Erwachsenenbildungsplan von 1976 durch die „Leitlinien Katholische Erwachsenenbildung in der Erzdiözese München und Freising“ ersetzt worden.

Ein mehr als zweijähriger Entwicklungsprozess, an dem laut der Bischöflichen Beauftragten Frau Dr. Anneliese Mayer ca. 200 engagierte Personen aus der Erwachsenenbildung beteiligt waren, ist somit abgeschlossen. Ausführlich hat eine Leitlinienkommission unter Leitung von Dr. Mayer das christliche Gottes- und Menschenbild als Grundlage für christliche Bildung reflektiert, die gesellschaftlichen Herausforderungen des Menschseins im 21. Jahrhundert beschrieben und Rahmenbedingungen für die Bereiche „Personen“, „Inhalte“, „Träger“, „Orte“, „Finanzen“ und „Qualität“ skizziert.

Neue Leitlinien für die Erwachsenenbildung

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, setzte am Dienstag, den 18.9.2012, neue Leitlinien für die katholische Erwachsenenbildung in der Erzdiözese München und Freising in Kraft. Sie legen Prinzipien und Rahmenbedingungen der Erwachsenenbildung fest und ersetzen den „Kirchlichen Erwachsenenbildungsplan“ aus dem Jahr 1976. „Christliche Bildung stellt nicht nur die Inhalte in den Mittelpunkt, sondern den lernenden Menschen“, so Kardinal Marx. „Sie will einen Möglichkeitsraum schaffen, in dem der Mensch wachsen kann, in dem er entdecken und entfalten kann, was in ihm steckt. Persönlichkeitsentwicklung ist zentrales Ziel von Erwachsenenbildung“, erläuterte der Kardinal. „Wir wollen Menschen nicht bewahren vor den Schwierigkeiten der modernen Welt, sondern sie befähigen, mit deren Pluralität und Unübersichtlichkeit zurechtzukommen und selbst gestaltend tätig zu werden“, so Kardinal Marx weiter. „Erwachsenenbildung ist also nicht nur ein Dienst an den Menschen, sondern ein Dienst an der ganzen Gesellschaft.“

Die neuen Leitlinien beschreiben Bildung als „Grunddimension kirchlichen Handelns, da sie an der Spannung von Gottesebenbildlichkeit und Erlösungsbedürftigkeit, von Freiheit und Verantwortung des Menschen ansetzt“. Kirchliche Bildung befähige Menschen zu „Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität“ und unterstütze sie, „ihren Teil zur Gestaltung der Gesellschaft beizutragen und die Kirche aus dem Glauben heraus mitzugestalten“. Die Leitlinien benennen Prinzipien der Erwachsenenbildung wie Zielgruppenorientierung, Lebenswelt-, Teilnehmer- und Handlungsorientierung. Das Prinzip der „Selbststeuerung des Lernens“ stellt den Lernenden in den Mittelpunkt der Erwachsenenbildung.

Detailliert geht das Papier auf Trägerschaft, Finanzierung und Inhalte sowie auf Fragen der Qualitätssicherung ein. Zudem werden ergänzend gesellschaftliche Entwicklungen wie Pluralisierung und Ökonomisierung auf Herausforderungen und Chancen hin untersucht und Standards für sieben Bildungsfelder, darunter vor allem theologische Bildung und Familienbildung, aber auch Ehrenamtlichen-Bildung, kulturelle und politische Bildung festgelegt. Die neuen Leitlinien wurden in einem zweijährigen Prozess von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Ordinariatsrätin Anneliese Mayer, Bischöfliche Beauftragte für Erwachsenenbildung, entwickelt, in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung München und Freising, in der sich die Träger katholischer Erwachsenenbildung, unter anderem die 14 katholischen Bildungswerke, die Bildungshäuser und Verbandsbildungswerke, zusammengeschlossen haben. Das Bildungsprogramm in der Erzdiözese München und Freising umfasst im Jahr mehr als 22.000 Veranstaltungen. 1.366 Ehrenamtliche sind dafür in den Pfarreien tätig; in den Bildungswerken arbeiten 33 Frauen und Männer hauptberuflich, 48 nebenberuflich. In den Landkreisen sind neun PastoralreferentInnen für theologische Erwachsenenbildung eingesetzt.