Hl. Maria
Die hl. Maria<events Name="Maria" keyword="Maria"> Angebote zum Thema „Hl. Maria“</events> wird im Neuen Testament als die Mutter Jesu verehrt. Nach der Heiligen Schrift lebte Maria mit ihrem Mann Josef in Nazaret. Sie gilt als Schutzpatronin der Christenheit und als Vorbild aller Gläubigen.
Leben
Maria im Neuen Testament
Um etwas über das Leben Marias herauszufinden, muss zwangsläufig auf die Bibel zurückgegriffen werden, da es keine historisch gesicherten Informationen über die Gottesmutter gibt. Laut dem apokryphen Protoevangelium des Jakobus wurde Maria als Tochter der Anna und des Joachim in Jerusalem geboren. Die Evangelien berichten, dass sie sich dort später mit Josef verlobte. Eines Tages erschien Maria der Erzengel Gabriel, der ihr eine frohe Botschaft überbrachte (Lk 1,26–38). Er verkündete ihr, dass sie den Sohn Gottes gebären und trotzdem jungfräulich bleiben werde.
Wegen einer Volkszählung reiste die hochschwangere Maria mit ihrem Verlobten Josef nach Betlehem, wo sie schließlich das Jesuskind zur Welt brachte. Im Anschluss an die Flucht nach Ägypten wegen der Verfolgung des Jesuskindes durch König Herodes ließ sich die Heilige Familie schließlich in Nazaret nieder.
Neben der Kindheitserzählung Jesu wird Maria beispielsweise auch bei der Schilderung der Hochzeit zu Kana (Joh 2,1–12) erwähnt, als Jesus seine Mutter schroff zurückwies:
„Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: ,Sie haben keinen Wein mehr.ʻ Jesus erwiderte ihr: ,Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.ʻ Seine Mutter sagte zu den Dienern: ,Was er euch sagt, das tut!ʻ“ (Joh 2,1–5)
Außerdem schildert das Johannes-Evangelium, wie Jesus während der Kreuzigung seinen Lieblingsjünger Johannes aufforderte, seine Mutter zu sich zu nehmen:
„Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: ,Frau, siehe, dein Sohn!ʻ Dann sagte er zu dem Jünger: ,Siehe, deine Mutter!ʻ Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ (Joh 19,25–27)
Tradition
Laut der Tradition soll Maria nach der Himmelfahrt Jesu zusammen mit dem Jünger Johannes nach Kleinasien gereist sein, wo sie möglicherweise auch verstarb. Maria gilt als allzeit jungfräuliche, aus dem Hause David stammende Mittlerin zwischen Gott und Mensch durch Christus.
Sie ist nach katholischer Lehre ohne den Makel der Erbsünde empfangen und frei von jeglicher Begierlichkeit und Sünde (vgl. das Dogma Piusʼ IX). Als „Miterlöserin“ wurde die Mutter Gottes nach ihrem Tod leiblich in den Himmel aufgenommen (vgl. das Dogma Piusʼ XII.)
Verehrung
Die hl. Maria ist die wichtigste Heilige in der (katholischen) Christenheit. Als Gottesmutter steht sie an der Spitze aller Heiligen und gilt als Vorbild aller Gläubigen. Maria als Fürsprecherin wird bei allen Nöten und Anliegen angerufen. Sie ist die Patronin der Christenheit und wird speziell in Bayern als Schutzheilige verehrt („Patrona Bavariae“). Die Anerkennung dieses Patronats mit einem eigenen Fest vor 100 Jahren wurde 2017 in München mit einer Sternwallfahrt aller bayerischen Diözesen gefeiert. Mehr Informationen zum Thema „Patrona Bavariae“ und dem Jubiläum „100 Jahre Patrona Bavariae“ finden Sie hier.
Weltweit bildeten sich zahlreiche Marienwallfahrtsorte, wie in Lourdes oder Fátima, die jährlich von Tausenden Gläubigen besucht werden. Die Marienfrömmigkeit zeigt sich zudem in zahlreichen Marienfesten, die sich auf das Leben der hl. Maria beziehen. Aber auch liturgische Feiern – wie etwa Maiandachten –, Litaneien (z. B. die Lauretanische Litanei) und Gebete, wie das Ave-Maria oder der Rosenkranz, sind Ausdruck der Marienverehrung.
Marienfeste
Der erste Tag des neuen Jahres steht ganz im Zeichen der Gottesmutter Maria. Das Hochfest ermutigt die Gläubigen, das neue Jahr so zu beginnen, wie Maria Christus empfangen hat, nämlich mit Vertrauen auf den allmächtigen und gütigen Gott.
- 2. Februar: Darstellung des Herrn (volkstümlich auch „Mariä Lichtmess“)
Das Fest „Mariä Lichtmess“ wird traditionell 40 Tage nach Weihnachten gefeiert. Laut der Thora gilt eine Frau 40 Tage lang nach der Geburt eines Sohnes als unrein (Lev 12,2–4). Die Frau musste daraufhin ein sogenanntes Reinigungsopfer vollziehen (Lev 12,1–8). Zudem wurde jeder erstgeborene Sohn als Eigentum Jahwes angesehen und musste im Tempel „dargestellt“ werden (Ex 13,2).
- 11. Februar: Erscheinung Mariens in Lourdes 1858 (nicht gebotener Feiertag)
- 25. März: Verkündigung des Herrn (volkstümlich auch „Mariä Verkündigung“)
Bei diesem Fest wird der Verkündigung durch den Engel Gabriel gedacht, der Maria prophezeite, dass sie den Sohn Gottes durch den Heiligen Geist empfangen und gebären werde.
- 13. Mai: Erscheinung Mariens in Fátima 1917 (nicht gebotener Feiertag)
- 31. Mai: Mariä Heimsuchung
Das Fest bezieht sich auf die biblische Episode im Lukas-Evangelium (Lk 1,39–56). Maria begibt sich nach der Verkündigung durch den Engel Gabriel auf den Weg, ihre Verwandte Elisabet zu besuchen. Elisabet, selbst schwanger mit Johannes dem Täufer, begrüßt Maria mit den Worten „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Maria antwortet darauf mit ihrem berühmten Loblied, dem Magnifikat.
- 10. Samstag nach Ostern: Unbeflecktes Herz Mariä
An diesem Tag wird der besonderen Reinheit, Heiligkeit und Vollkommenheit des Herzens Mariens gedacht. Als biblische Grundlage hierfür dient Lk 2,51 sowie 2,19, wo es heißt: „Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“
Das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel ist in Bayern und im Saarland teilweise ein gesetzlicher Feiertag. Es beruht zwar nicht explizit auf biblischer Grundlage, die leibliche Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel wurde jedoch 1950 durch Pius XII. zum Dogma erhoben.
Traditionell werden am Fest Mariä Himmelfahrt Kräuterbuschen gebunden und gesegnet. Diese werden aus verschiedenen heimischen Heilkräutern gefertigt.
- 22. August: Maria Königin
Maria wird an diesem Tag als die Königin des Himmels verehrt. Sie gilt als Königin über alle Engel, Märtyrer, Apostel und Heiligen. Das Fest bezieht sich auf eine Stelle in Offb 12,1 („Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.“).
- 8. September: Mariä Geburt
An diesem Tag gedenkt die katholische Kirche der Geburt der Gottesmutter Maria.
- 12. September: Mariä Namen
Das Fest „Mariä Namen“ wurde zu Ehren des heiligen Namens der Gottesmutter Maria eingeführt.
- 15. September: Gedenktag der sieben Schmerzen Mariens
Die sieben Schmerzen der Maria sind: 1. Darstellung im Tempel (Lk 2,34–35), 2. Flucht nach Ägypten (Mt 2,13–15), 3. Der zwölfjährige Jesus im Tempel (Lk 2,43–45), 4. Begegnung mit Jesus auf dessen Weg zum Kreuz (Lk 23,27), 5. Ausharren unter dem Kreuz (Joh 19,25–27) 6. Kreuzabnahme und Übergabe des Leichnams Jesu (Mt 27–59), 7. Grablegung Jesu (Joh 19,40–42).
- 7. Oktober: Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz
Dieser im Rosenkranzmonat Oktober stattfindende Gedenktag widmet sich speziell dem Rosenkranz als Geschenk der Gottesmutter.
- 21. November: Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem (volkstümlich „Mariä Opferung“)
Der Gedenktag bezieht sich auf eine Schilderung des apokryphen Protoevangeliums des Jakobus, wonach Maria durch ihre Eltern Anna und Joachim im Alter von drei Jahren den Tempeljungfrauen im Jerusalemer Tempel zur Erziehung übergeben wurde.
- 8. Dezember: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria („Mariä Empfängnis“)
Papst Pius IX. verkündete 1854 das Dogma von der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria. Demnach habe Gott die Gottesmutter von Anfang an vor dem Makel der Erbsünde bewahrt, damit sie den Sohn Gottes empfangen kann.
Der Monat Mai gilt traditionell als Marienmonat. Im Oktober wird speziell der Rosenkranz als Geschenk der Gottesmutter verehrt.
Rezeption in der Kunst und Attribute
Die hl. Maria wird in der Kunst in zahlreichen Szenen ihres Lebens, vor allem aber zusammen mit dem Jesuskind dargestellt. Wichtige Attribute der hl. Maria sind Jesuskind, Krone, Zepter, Mantel und Kreuz. Für gewöhnlich wird Maria mit einem blauem Mantel oder einem weißen Kleid dargestellt, was ihre Jungfräulichkeit bzw. Erhabenheit zum Ausdruck bringen soll.
Die oben abgebildete Marienskulptur von Ignaz Günther (1725–1775) im Diözesanmuseum Freising zählt zu den schönsten Rokokoskulpturen in Bayern. Bei genauerer Betrachtung erkennt man einen Kranz aus zwölf Sternen sowie eine Mondsichel zu Füßen der hl. Maria. Diese Darstellung geht auf die Schilderung der apokalyptischen Frau in Offb 12 zurück. Die Schlange, die als Symbol des Bösen gilt, wird von der ohne Erbsünde empfangenen Magd des Herrn zertreten.
Innovative Projekte zum Thema „Hl. Maria“
Madonna im Marienmonat Mai
Sich durch künstlerisches Gestalten mit dem Thema „Hl. Maria“ auseinanderzusetzen, war die Idee des Bildungsprojekts „Madonna im Marienmonat Mai“, das vom Christlichen Bildungswerk Landshut ins Leben gerufen wurde. Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.
Virtuelle Marienwallfahrt – spirituelle Alltagsimpulse per App
Das Bildungswerk des Diözesanverbands München und Freising des Katholischen Deutschen Frauenbunds nahm das Jubiläum „100 Jahre Patrona Bavariae“ zum Anlass, eine virtuelle Marienwallfahrt in Form von spirituellen Alltagsimpulsen zu entwickeln, die mit einer App aufgerufen werden können.
Die in dieser App versammelten virtuellen Marienwallfahrten bzw. Marienbilder führen auch zu Orten auf dem Gebiet der Erzdiözese München und Freising, wo weniger bekannte Mariendarstellungen zu sehen sind. Neben kulturellen, historischen und theologischen Informationen zu dem jeweiligen Ort bietet die App immer auch einen kurzen spirituellen Textimpuls. Außerdem können Ortskundige auch selbst nützliche Tipps und Anregungen in die App einpflegen.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden zudem in den verschiedenen Marienwallfahrtsorten Materialien mit einem spirituellen Impuls und dem Hinweis auf diese App ausgelegt sowie insbesondere bei der Diözesanwallfahrt und der zentralen Sternwallfahrt der bayerischen (Erz-)Bistümer nach München anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Patrona Bavariae“ am 13. Mai 2017 verteilt.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.
Literatur
- Urban, Albert (Hg.); Scheller, Lucia; Metzger, Ronald; Metzger, Roberta: Die Heiligen von A bis Z: Lexikon der Heiligen, Paderborn 2005, S. 308f.
- Wimmer, Otto: Handbuch der Namen und Heiligen, Innsbruck 1966, S. 360.
Aktuelle Literaturempfehlungen
Ausgewählte Literatur und weiterführende Informationen zum Thema finden Sie im Online-Shop des Sankt Michaelsbundes: www.michaelsbund.de