Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2017

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Eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2017 veranstalteten die Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising und der Sankt Mi­cha­els­bund im Kardinal-Döpfner-Haus auf dem Freisinger Domberg.

Als Gesprächsthemen wurden folgende vier Schwerpunkte ausgewählt: Umweltpolitik, soziale Gerechtigkeit, Integration/Migration und Europa. Zu jedem Schwerpunktthema wurde ein Video eingespielt, das die Thematik zusammenfasst, den Standpunkt der verschiedenen Parteien auf den Punkt bringt und aus einer christlichen Perspektive Stellung bezieht.

Das Projekt wurde von der KEB München und Freising als Innovatives Projekt im Bildungsfeld der Politischen Bildung gefördert. <events Name="Kirche und Politik" keyword="Umweltbildung Gerechtigkeit Integration Europa"> Aktuelle Veranstaltungen im Bereich der Politischen Bildung</events>


Hintergrund

Welche Positionen werden in den Parteiprogrammen zur Bundestagswahl vertreten und welche der darin aufgestellten Behauptungen lassen sich an der Realität messen? Welche Fragen haben Christen in der Erzdiözese München und Freising dazu?

Die Wahlprogramme werden nur von einem begrenzten Personenkreis gelesen. Die Podiumsdiskussion macht diese Wahlprogramme zum Thema, indem die darin formulierten Standpunkte der verschiedenen Parteien zu den vier Schwerpunktthemen zusammengefasst werden. So werden die unterschiedlichen Standpunkte sichtbar und kontroverse Ansichten unmittelbar deutlich.

Die Podiumsdiskussion stellt damit einen bereichernden Beitrag zur eigenen Meinungsbildung dar und wirkt so der politischen Orientierungslosigkeit und Politikverdrossenheit entgegen.

Konzept

In der Podiumsdiskussion wurden gerade die Themen, die die Menschen aktuell am meisten bewegen, aufgegriffen. Dabei wurden die Positionen der sechs derzeit umfragestärksten Parteien dargestellt. Jeweils ein Vertreter eines kirchlichen Kompetenzträgers nahm ebenfalls Stellung zum Thema und stellte die Position der Kirche dar.

Die Podiumsdiskussion wurde auch per Facebook-Livestream übertragen. Die Kommentare aus dem Netz und die Wortmeldungen aus dem Publikum wurden gesammelt und in die Diskussion eingebracht. Die wichtigsten Statements des Abends wurden auch getwittert. So wurde Kirche als gesellschaftlicher Player in sozialen Netzwerken sichtbar.

Innovation

Das Format ging mit Themenpaten, Videoclips und Anwalt des Publikums weit über eine klassische Podiumsdiskussion hinaus. Dazu wurde auch „das Netz“ aktiv mit eingebunden: Die Veranstaltung wurde mit der (kostenlosen) Möglichkeit eines Facebook-Livestreams übertragen. Dank der vorhandenen Tonanlage konnten die User dem Verlauf gut folgen; die Kommentarfunktion eines Livestreams eröffnete die Möglichkeit, Fragen einzubringen. Ebenso trug die Veranstaltung durch professionelles Twittern kirchliche Themen in ein Medium hinein, das von politisch agierenden Personenkreisen rege genutzt wird.

Die Positionen der Parteien zu vier ausgewählten Themen wurden in Video-Clips aufbereitet; dort wurden die Fakten gecheckt und die kirchlichen Positionen benannt. In einem Open Space, das sich an die Podiumsdiskussion anschloss, hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, direkt mit den PolitikerInnen ins Gespräch zu kommen.

Übertragbarkeit

Die Videoclips stehen über die Veranstaltung vor Ort hinaus bei Youtube für die politische Bildungsarbeit in Schulen, Verbänden und Bildungswerken zur Verfügung. Sie fördern die Positionierung von Kirche im Netz und greifen anschaulich ein Themenfeld auf. So können sie Impulsgeber für eine weitere Diskussion sein.

Themenschwerpunkte

Umwelt und Mobilität

Die Perspektive der Kirche auf das Themenfeld „Umwelt, Klima und Mobilität“ verdeutlichte Matthias Kiefer, Umweltbeauftragter der Erzdiözese München und Freising. Er wies auf den in der Bibel fest verankerten Schöpfungsauftrag hin, dem sich alle Christen verpflichtet fühlen sollten. Gleichzeitig machte er deutlich, wie schwierig die Umsetzung von Maßnahmen ist, die dem Schutz und der Bewahrung der Umwelt dienen sollen. Gleichzeitig werden Anstrengungen auf allen Ebenen notwendig sein, um unsere einzigartige Welt erhalten zu können.

Bei den Vertretern der verschiedenen Parteien auf dem Podium wurden die unterschiedlichen Positionen sehr deutlich und die große Bandbreite an Meinungen, was das Thema „Umwelt“ angeht.

Soziale Gerechtigkeit

Der Themenpate Thomas Steinforth, Vorstandsreferent beim Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V., stellte die kirchliche Sicht in der Frage der sozialen Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft vor. Er machte die gesellschaftliche Verantwortung deutlich, auch für die zu sorgen, die am Rand der Gesellschaft stehen und am Existenzminimum leben müssen. Er führte auch an, dass es zum Wohl aller beitrage, wenn die, die Unterstützung brauchen, auch Hilfe erhielten.

Die Podiumsgäste diskutierten dann über die richtigen Wege und das richtige Vorgehen bei der Weiterentwicklung der gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Flucht und Zuwanderung

Simone Leneis vom Zentrum Integration & Migration der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt machte die christliche Perspektive deutlich. Sie verwies auf Papst Franziskus, der wichtige Zeichen für eine Solidarität mit Flüchtlingen setzte und alle Christen an ihre gesellschaftsethische Verantwortung erinnerte.

Bei der Podiumsdiskussion zeigte sich das Spektrum der politischen Positionen, die die Parteien bei diesem Thema einnehmen, in seiner ganzen Bandbreite. So traten die politischen Vertreter in einen Dialog über ihre unterschiedlichen Standpunkte und hinterfragten die Positionen der anderen DiskussionsteilnehmerInnen.

Europäische Union

Der Geschäftsführer von Renovabis, das Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, Burkhard Haneke, stellte die christliche Position zur Europa-Thematik dar. Er erwähnte die großen Verdienste der Europäischen Union für ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Nationen und betonte die große Verantwortung der Europäischen Länder und Politiker für ein Europa des Friedens und der Verständigung. Gleichzeitig brachte er seine große Sorge für die Zukunft angesichts des Erstarkens nationalpatriotischer bis rechtspopulistischer Kräfte zum Ausdruck.

Die Podiumsgäste zeigten in diesem Bereich den größten Konsens. Fast alle betonten die Wichtigkeit eines gemeinsamen europäischen Weges und bekannten sich zur Europäischen Union, die die Nationalpolitiker immer wieder an einen Tisch bringt, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.

Kontakt

Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising im Kardinal-Döpfner-Haus
Dr. Claudia Pfrang

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