Protest Reloaded

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Veranstaltungsflyer

Das gesellschaftspolitische Engagement der jungen Generation in einer Zeit, in der viel von Politikverdrossenheit und Mangel an ehrenamtlichem Engagement die Rede ist, zu fördern, war die Intention der Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising für die Entwicklung des Projekts „Protest Reloaded“. Eine Auftaktveranstaltung thematisierte verschiedene Formen des politischen Engagements und Protests, daran anschließende Workshops sensibilisierten für unterschiedliche Möglichkeiten, sich selbst aktiv und konstruktiv in gesellschaftspolitische Prozesse einzubringen.

Das Projekt wurde von der KEB München und Freising gefördert als Innovatives Projekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Bildungsfeld Religion und Theologie. <events Name="Protest Reloaded" keyword="Protestkultur"> Aktuelle Veranstaltungen zum Thema Protestkultur</events>


Hintergrund

„Die Jugend ist unpolitisch!“ – angesichts sinkender Wahlbeteiligung und fehlendem Partei-Nachwuchses wird diese Behauptung häufig aufgestellt. Schaut man aber genauer hin, entdeckt man viele Formen der politischen Beteiligung junger Menschen.

Denn gerade das Erstarken rechtspopulistischer Tendenzen in Europa hat bei jungen Menschen die Beschäftigung mit der Frage nach der eigenen Haltung besonders intensiviert. Sie äußern sich durch das Eintreten für ihre Ideale in sozialen Netzwerken, durch kreative Aktionen im öffentlichen Raum, die irritieren und zum Nachdenken anregen, oder sie gehen auf die Straße und demonstrieren für Europa und nicht gegen Entwicklungen auf europäischer Ebene. Der Bayerische Jugendring konstatiert beispielsweise unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der Freiwilligensurveys, dass die Kurzfristigkeit des Engagements zunimmt, d. h., das Engagement wird flexibler und projektbezogener. Dabei spielt auch die Ästhetisierung politischer Aktionen – ob in den sozialen Medien oder im öffentlichen Raum – eine große Rolle. Gleichzeitig lässt sich für die Kunst über alle Sparten hinweg eine Renaissance des Politischen feststellen, zwischen Kunst und Politik findet eine Annäherung statt. Erstere wird so nicht selten zum Instrument politischer und sozialer Interventionen. All diese Tendenzen bereichern die Vielfalt politischer Äußerungs- und Beteiligungsformen. Die Stiftung Bildungszentrum möchte Jugendlichen und jungen Erwachsenen Räume geben, diese Form ihres Engagements auszuleben, und damit die Demokratiebildung fördern.

Konzept

Inhalt

Zu Beginn des Projekts fand eine Auftaktveranstaltung statt, bei der sich die TeilnehmerInnen mit politischem Engagement und Protest auseinandersetzten. Dabei wurden insbesondere neue und kreative Formen der politischen Beteiligung in den Blick genommen. Mit dabei waren der Künstler Christian Schnurer, „Pulse of Europe Nürnberg“, die AktivistInnen-Kollektive „1000 Gestalten“ (bekannt durch ihre Aktion beim G20-Gipfel in Hamburg) und „Peng!“ aus Berlin, das Theaterkollektiv „Fake to Pretend“ sowie die Kulturwissenschaftlerin und Theatermacherin Sylvia Sobottka. Sie stellten vor, wie Aktionen im öffentlichen Raum, in den sozialen Medien oder im Theater umgesetzt werden können. Diese sollten die Teilnehmenden dazu anregen, eigene Protestideen zu reflektieren, zu diskutieren und umzusetzen. Ein Ergebnis der Tagung: Kreativer politischer Protest ist selten so spontan und unmittelbar, wie er vielleicht wirken mag. Immer steckt ein Konzept, intensive inhaltliche Auseinandersetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung dahinter.

Projektziel

Die Stiftung Bildungszentrum will im weiteren Verlauf des Projekts „Protest reloaded“ Jugendliche dazu anregen, durch eigene Aktionen politisch aktiv zu werden: Ab Herbst bieten die Macher an, Gruppen in einem Tagesworkshop bei der Umsetzung einer eigenen kreativen Beteiligungsform zu unterstützen.

Zielgruppe

MultiplikatorInnen der Jugendarbeit, z. B. LehrerInnen, PädagogInnen, JugendleiterInnen, SozialpädagogInnen

Für die Workshops: Jugendliche und junge Erwachsene

Innovation

Das Thema „Protest“ ist neu für die Erzdiözese. Politische Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist aber ein wichtiger Baustein für die Demokratie. Durch ihre zunehmende Skepsis gegenüber Institutionen nähern sich Jugendliche und junge Menschen politischen Themen über andere Zugänge und Formen der Auseinandersetzung an. Über die Verbindung zur kulturellen Bildung ermöglicht das Projekt einen ganz spezifischen Zugang zum Thema und kann durch den Zusammenhang von politischer Haltung und ästhetischen Formen eine innovative Perspektive des Bereichs der politischen Bildung aufzeigen. Kreisbildungswerke und Verbände können mit den Projektverantwortlichen der Stiftung Bildungszentrum in Kontakt treten und auf ihre Erfahrungen zurückgreifen, um ähnliche Projekte vor Ort zu realisieren.

Kooperationspartner

  • BDKJ in der Region München
  • Musenkuss München – Kulturelle Bildung für München
  • Kath. Jugendstelle Freising
  • Halle 6 im Kreativquartier München
  • Bayerischer Jugendring
  • Pulse of Europe
  • 1000 Gestalten

Kontakt

Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising
Kathrin Steger-Bordon, Referentin für gesellschaftspolitische Bildung
Magdalena Falkenhahn, Referentin für musisch-kulturelle Bildung

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