Senior*innen auf digitalen Pfaden in Erding

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Das Katholische Bildungswerk im Landkreis Erding e.V. entwickelte auf der Grundlage der App „Actionbound“ ein speziell auf Senior*innen ausgerichtetes Schulungsangebot für den Umgang mit Smartphones und Tablets. Die Bildungsinitiative wurde von der KEB München und Freising als Innovatives Projekt im Bildungsfeld der Seniorenbildung gefördert.<events keyword="Natur-, Sinnes- und Herzensbildung">Veranstaltungen zum Thema „Natur-, Sinnes- und Herzensbildung“</events>

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Projekthintergund

2019 wurde in einem Gemeinschaftprojekt von Schüler*innen eines P-Seminars des Anne-Frank-Gymnasiums Erding (im Rahmen einer BAGSO-Förderung) auf Basis der App „Actionbound“ eine App für eine digitale Schnitzeljagd im Bereich der Stadt Erding entwickelt. Die Entwicklung dieser App war Ende September 2019 abgeschlossen. Ziel der darauffolgenden Monate war es, die neu entwickelte Anwendung bekannt zu machen und in Erding lebende Senior*innen über den Umgang mit der neuen App bei der Benutzung des Smartphones bzw. Tablets sicherer zu machen.

Inhalte

Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des KEB-Förderprogramms „Innovative Projekte Erwachsenenbildung (IPE)“ gezielte Schulungsangebote geplant, die den leichten und angstfreien Umgang von Senior*innen mit der neuen App zum Ziel haben sollten. Die spielerische Nutzung der neu entwickelten App sollte also quasi nebenbei einen sicheren Gebrauch des eigenen Smartphones bzw. Tablets fördern. Um auch technisch sehr unsichere Personen zu erreichen, wurden dazu kostenlose Termine angeboten, bei denen die Senior*innen bei der Nutzung der App von der Medienexpertin des Katholischen Bildungswerks im Landkreis Erding begleitet wurden. Dabei wurde zunächst im Bildungswerk die App „Actionbound“ unter Anleitung heruntergeladen und dann konnte es schon losgehen mit der Schnitzeljagd, die mithilfe der App von Station zu Station, von Rätsel zu Rätsel durch Erding führte.

Projektziele

Das Projekt sollte dabei folgende Ziele anstreben:

  • die Medienkompetenz von Senior*innen entwickeln und steigern
  • das intergenerationelle Lernen fördern
  • die Nutzung des Smartphones bzw. Tablets auf einfache, „spielerische“ Art und Weise schulen
  • das Lernen der Benutzung des Smartphones bzw. Tablets mit dem Aspekt der Bewegung verknüpfen

Zielgruppe

Zielgruppen des Projekts waren die in Erding lebenden Senior*innen, im Weiteren aber auch die in Erding lebenden Familien.

Innovation

Innovativ war zunächst schon einmal die Tatsache, dass zum ersten Mal eine solche Schnitzeljagd-App speziell für Erding entwickelt worden war. Zudem ermöglichte es das Projekt, die Senior*innen in Erding auf eine ganz neue, spielerische Art und Weise mit der Benutzung von Smartphones und Tablets vertraut zu machen. Da dadurch gleichzeitig auch die soziale Teilhabe und die Mobilität dieser Zielgruppe gut unterstützt werden konnten, war es ein Anliegen des Katholischen Bildungswerks im Landkreis Erding, die Zielgruppe auf diesem innovativen Weg mit den Endgeräten vertraut zu machen und ihr damit einen lust- und spaßvollen Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen.

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit

Die Idee kann von ihrer Grundstruktur her gut von anderen Bildungswerken übernommen werden. Eine inhaltliche Anpassung an die jeweilige Stadt bzw. Gemeinde ist aber dabei notwendig. Die App ist auf alle Fälle auch für andere Projekte gut adaptierbar. Die Referentin Katja Bröckl-Bergner vom Katholischen Bildungswerk im Landkreis Erding ist eine erfahrene Medienexpertin und steht daher allen Bildungswerken, die ein ähnliches Projekt aufbauen wollen, gern für Fragen oder für eine Kooperation zur Verfügung. Die Referentin bietet darüber hinaus an, auch gerne bei anderen Bildungswerken im Rahmen von Vorträgen über das Thema „digitale Bildung für Senior*innen“ im Allgemeinen zu sprechen und im Speziellen von dem Erdinger Projekt zu berichten und darauf neugierig zu machen.

Kooperationspartner

Als Kooperationspartnerin konnte die Seniorenbeauftragte der Stadt Erding gewonnen werden, die aufgrund ihrer guten Kontakte zu vielen Senior*innen als Multiplikatorin bei der Werbung für das Projekt tatkräftig mitgeholfen hat.

Resümee

Das Projekt „Senioren auf digitalen Pfaden“ bekam in der Öffentlichkeit viel Anerkennung. Die hauptsächlich weiblichen Teilnehmer*innen waren von dem Angebot, ihr Smartphone und Erding auf diese Weise kennenzulernen, begeistert und hatten viel Spaß. Trotz dieser großen Zufriedenheit konnte der Kreis der Teilnehmer*innen durch die weitere Mundpropaganda jedoch kaum ausgeweitet werden, sodass das Angebot so in Erding leider nicht weitergeführt werden konnte. Ein Grund hierfür könnte gewesen sein, dass vielleicht der Begriff „digitale Schnitzeljagd“ etwas irreführend war und viele dachten, es handele sich eher um ein Angebot für Kinder oder Jugendliche. Bei einer Übernahme durch andere Bildungswerke sollte dies gerade in Bezug auf Marketingmaßnahmen (z. B. Flyer und Plakate) bedacht werden, sodass zu überlegen ist, eher Formulierungen wie „digitale Erkundungstour“, „digitale Tour“ oder „(Stadtname) mit dem Smartphone erleben“ zu verwenden.

Es zeigte sich zudem, dass zwar auch bei Senioren Bildung Spaß machen muss, dass jedoch diese Altersgruppe oftmals die Bereiche Lernen und Bildung mit anderen Vorstellungen bzw. Werten verknüpft als die Jüngeren. Auch kommt es jeweils auf die Offenheit, den Mut und eventuell auch auf den Bildungsstand der betreffenden Zielgruppe an. Ein ähnliches Projekt in Berlin hatte z. B. großen Zulauf – nicht zuletzt deshalb, weil dort auf ein bestehendes Senioren-Netzwerk zurückgegriffen wurde, welches sich regelmäßig mit digitalen Themen auseinandersetzt.

Ungeachtet dessen baut jedoch das KBW Erding sein digitales Angebot für Senior*innen (wie beispielsweise das Café Digital) weiter aus. Die individuelle Unterstützung in der (digitalen) Bildungsarbeit ist also auch in Erding weiterhin ein wesentlicher Faktor und es wird darauf ankommen, (unsichere) Interessent*innen bzw. Teilnehmer*innen weiter intensiv zu begleiten. Die Service-Orientierung in der Bildungsarbeit wird dabei noch mehr ins Blickfeld rücken müssen, d. h., man wird darauf achten müssen, die Teilnehmer*innen bei Angeboten der Erwachsenenbildung – im übertragenen Sinne gesprochen – oftmals noch intensiver „an der Hand“ zu nehmen, und dies nicht nur in den jetzigen Corona-Zeiten.

Links

Kontakt

Ka­tho­li­sches Bil­dungs­werk im Land­kreis Er­ding e.V.
Carina Dollberger

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