Web 2.0
Wenn es um die zentrale Rolle geht, die das Internet in unserer Medien- und Informationsgesellschaft einnimmt, wird meist das Schlagwort „Web 2.0“ gebraucht. Aber was genau ist damit gemeint?
Wie die aus der sprachlichen Kennzeichnung für verschiedene Softwareversionen übernommene Bezeichnung „2.0“ schon suggeriert, handelt es sich um die gegenwärtig aktuelle, qualitative Weiterentwicklung des Internets, die sich durch einige markante Veränderungen vom bisherigen Internet unterscheidet. Das sichtbarste und mit den größten gesellschaftlichen Konsequenzen verbundene Charakteristikum des Web 2.0 ist eine dynamische, die Inhalte des Webs selbst verändernde Kommunikation. Diese findet nicht nur, wie bisher, im Sinne eines einfachen Zweipole-Modells statt, sondern als komplexe, gruppenbasierte soziale Kommunikation interaktiver „communities“.
Unter dem Begriff „Social Media“ kann sich jeder Nutzer selbst einbringen und mit anderen Nutzern in Kontakt und Beziehung treten. Foren wie Facebook oder Twitter, Plattformen wie YouTube oder Instagram sowie wissensbasierte Plattformen wie Wikipedia sind die bekanntesten Erscheinungsformen des Web 2.0. Social Networks bieten dem Nutzer die Möglichkeit, eigene communities aufzubauen, mit eigenen „Posts“, Fotos, Videos, Audios, Beiträgen in Enzyklopädien und Weblogs etc. aktiv zu werden. Es steht also nicht mehr die reine Verbreitung von Informationen bzw. der Produktverkauf durch Website-Betreiber im Vordergrund, sondern die Beteiligung der Nutzer am Web bzw. die Veränderung des Webs durch die Nutzer.
Technisch gesehen zeichnet sich das Web 2.0 durch wesentlich höhere Datenraten, eine reine Browserbasierung (d. h. die zunehmende Verlagerung von Funktionen weg vom Desktop in das Internet, also in die so genannte „cloud“) und in Konsequenz durch eine zunehmende Mobilität aus, die sich in multimedialen Mobilgeräten, portablen Medienplayern, UMTS-Handys, Smartphones, Tablet-PCs und Handheld-PCs wiederspiegelt.