Wirtshausgespräche – Passion 2020 Oberammergau
Das Katholische Kreisbildungswerk Garmisch-Partenkirchen entwickelte gemeinsam mit mehreren Kooperationspartnern die Reihe „Wirtshausgespräche“ zu den Passionsspielen 2020 in Oberammergau. Bei jedem Veranstaltungstermin setzt sich ein prominenter Gesprächsgast mit einem Thema, das eine wichtige Rolle im Passionsgeschehen spielt, auseinander. Die Gesprächsreihe bringt unser heutiges Zeitgeschehen mit den Themen der Passion in Verbindung und trägt so dazu bei, dass sich die einheimische Bevölkerung neu auf die Thematik der Passion einlassen kann. Den Flyer zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.
Das Projekt wurde von der KEB München und Freising gefördert als Innovatives Projekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Bildungsfeld der Theologischen Bildung. <events Name="Wirtshausgespräche" keyword="Passion Passionsspiele"> Aktuelle Veranstaltungen zum Thema Passion</events>
Hintergrund
Titel der „Wirtshausgespräche“: Leidenschaft leben – Die Passionsgeschichte berührt das Leben
Einführung in die gesamte Reihe (aus der Broschüre):
Das Passionsspiel in Oberammergau erzählt eine 2000 Jahre alte, aber dennoch hoch aktuelle Geschichte. Denn für die am Passionsgeschehen beteiligten biblischen Personen werden im Zusammenhang mit dem Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu existenzielle Themen bedeutsam, mit denen wir alle immer wieder in Berührung kommen. Sie sehen sich Macht und Ohnmacht ausgesetzt. Sie müssen mit Angst umgehen, erfahren oder üben (mangelnde) Solidarität. Und sie suchen eine Antwort auf die Frage „Wer oder was gibt mir Hoffnung?“
Konzept
In Form von vier „Wirtshausgesprächen“ sollen die lebensrelevanten Themen der Passion „Macht und Ohnmacht“, „Angst“, „Hoffnung“, „Solidarität“ aufgegriffen werden. Ein prominenter Gast und ein bzw. eine JournalistIn des Bayerischen Rundfunks sollen miteinander ins Gespräch kommen, ehe auch die BesucherInnen die Gelegenheit erhalten, sich am Austausch zu beteiligen. Als GesprächspartnerInnen werden bekannte Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen (Politik, Kultur, Kirche) angefragt. Jeweils an einem Freitagabend laden wir dazu ins neben dem Passionstheater gelegene Theatercafé (Oberammergau, Theater-Café, Othmar-Weis-Str. 3)ein!
Für jeden Abend gilt:
Ab 19 Uhr Einlass ins Café,
Möglichkeit zu essen
20 Uhr Interview mit dem Gast des Abends,
anschließend Gespräch mit dem Publikum
Inhalt
Die vier Abende der Reihe:
„Hoffnung“
Im Gespräch mit Staatsministerin Kerstin Schreyer (Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales in Bayern)
Interview und Moderation: Johannes Reichart, BR
16.11.2018, 20 Uhr
„Macht und Ohnmacht“
Im Gespräch mit Schauspielerin Monika Baumgartner
Interview und Moderation: Wolfgang Küpper, BR
25.01.2019, 20 Uhr
„Angst“
Im Gespräch mit Erzabt Wolfgang Öxler OSB, St. Ottilien
Interview und Moderation: Karin Wendlinger, BR
15.03.2019, 20 Uhr
„Solidarität“
Im Gespräch mit Kabarettist Christian Springer
Interview und Moderation: Achim Bogdahn, BR
24.05.2019, 20 Uhr
Projektziel
Ziel dieses Projektes ist es, im Vorfeld des Oberammergauer Passionsspiels eine Veranstaltungsreihe anzubieten, die dazu dient, sowohl die DarstellerInnen des Passionsspiels als auch die BürgerInnen Oberammergaus ebenso wie Menschen in der Region auf Inhalte des Passionsgeschehens einzustimmen. Dies soll in Form von vier „Wirtshausgesprächen“ geschehen, die lebensrelevante Themen im Zusammenhang mit dem Passionsgeschehen aufgreifen. Nach einem ca. einstündigen Gespräch zwischen einem prominenten Gast und einem Journalisten bzw. einer Journalistin sollen die BesucherInnen die Gelegenheit erhalten, sich persönlich an der Diskussion zu beteiligen.
Zielgruppe
DarstellerInnen des Passionsspiels 2020, BürgerInnen Oberammergaus und interessierte Menschen aus der Region
Innovation
Die Beleuchtung relevanter gesellschaftlicher Themen im Kontext der Themen des Passionsspiel, die Übersetzung dieser Themen in aktuelle Bezüge, der Ort „Wirtshaus“ als anderer Lern- und Begegnungsort.
Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Es besteht die Möglichkeit, das Format auch über das Passionsspieljahr hinaus immer wieder anzubieten. Die Verknüpfung von theologischen Themen mit gesellschaftlich relevanten und aktuellen Herausforderungen, im Gespräch zwischen ExpertInnen und ModeratorInnen, bleibt interessant.
Resümee
Wir freuen uns sehr über den vollen Erfolg der Oberammergauer „Wirtshausgespräche“, zahlenmäßig wie auch inhaltlich und was die Atmosphäre der Abende betrifft!
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für die Vor- und Nachbereitung der Passion 2020, Dr. Angelika Winterer, Oberammergau, mit dem Kath. Kreisbildungswerk Garmisch-Partenkirchen (Theol. Referentin Margareta Michalczyk) sowie dem Evang.-Luth. Pfarrer von Oberammergau, Peter Sachi, entwickelt, vorbereitet und durchgeführt. Nach einer langen Vorlaufzeit – die ersten Vorüberlegungen begannen bereits im Frühjahr 2017 – begann die Suche nach GesprächspartnerInnen ab Herbst 2017. Diese Suche gestaltete sich langwierig, da einige angefragte Personen aus Sport und Politik sich nicht so lange vorher festlegen wollten und andere Angefragte übersteigerte Honorare verlangten ... Mit viel Geduld konnten wir letztendlich doch eine interessante Mischung aus Persönlichkeiten unterschiedlicher Genres gewinnen …
Die Reihe wurde mit eigens designten Großplakaten und einer kleinen detaillierten Broschüre in gleichem Design in Oberammergau sowie in den Dekanaten Rottenbuch und Werdenfels, in Vorankündigungen in den regionalen Zeitungen, in der Münchner Kirchenzeitung, im gedruckten Programmheft des KBW, auf unserer Homepage und verschiedenen weiteren Websites im Landkreis und überregional beworben.
Eine Anmeldung zu den jeweiligen „Wirtshausgesprächen“ wurde zwar empfohlen, war jedoch nicht verbindlich. Der Eintritt war frei, ein Spendenkorb wurde aufgestellt.
Das Theatercafé Oberammergau erwies sich als uneingeschränkt geeignet für diese Reihe, da es insgesamt für maximal 90 Gäste ausgelegt ist.
Am ersten Gespräch nahmen 55 Gäste teil, am zweiten waren es bereits 90 Teilnehmende, am dritten und vierten Abend kamen jeweils 80 Gäste. Was auffiel – im Vergleich zu vielen anderen Bildungsveranstaltungen -, war ein ungewöhnlich hoher Anteil männlicher Besucher, gut die Hälfte der Teilnehmenden an allen oder zumindest an mehr als einem Abend. Der größere Teil der BesucherInnen nutzte die Gelegenheit, vor 20 Uhr anzukommen, eine kleine Mahlzeit einzunehmen und sich auf den Abend einzustimmen. Wie von uns erhofft, war das Publikum gut durchmischt: OberammergauerInnen, Besucher aus der Region und jedes Mal auch einige der Darstellerinnen der Passion 2020 oder früherer Passionsspiele.
Die BR-ModeratorInnen waren immer gut vorbereitet, was das Thema und die Gäste des jeweiligen Abends betraf. Sie führten, jede/r auf ihre/seine Art, souverän durch die Veranstaltung und hielten sich an unsere Vorgabe, zunächst ca. eine Stunde ins Gespräch über das jeweilige Thema zu kommen. Es gelang an jedem der Abende, wirklich tief ins Thema einzusteigen und das Publikum verfolgte die Gespräche mit großer Aufmerksamkeit. Obwohl das Gespräch „in der Wirtschaft“ stattfand, herrschte jedes Mal eine dichte, fast andächtige Atmosphäre, die uns immer wieder positiv überraschte. Ab 21 Uhr wurden die BesucherInnen dann mit ins Gespräch hineingenommen, zu Fragen und eigenen Beiträgen zum Thema eingeladen, was diese auch stark nutzten. Im Gespräch wurden noch weitere relevante Aspekte des Themas sichtbar und oft noch mehr im Leben der Menschen verankert. Die offene, zugewandte Persönlichkeit aller geladenen Gesprächspartner tat ein Übriges zum tiefen, dennoch gelösten und zwischendurch humorvollen Eindruck, den jeder Abend hinterließ. Das Ziel, in einem anderen Ambiente als üblich ein spirituelles Thema, die Passion betreffend, mit der Relevanz für das heutige Leben der Menschen bzw. der Menschheit in einer persönlichen Form, d.h. durch die persönlichen Überlegungen und das Lebenszeugnis der GesprächspartnerInnen, zusammen mit den Fragen und den z.T. ebenso sehr persönlichen Beiträgen des Publikums zu bearbeiten, scheint uns in jeder Hinsicht voll gelungen.
In manchen Rückmeldungen wurde der Wunsch geäußert, öfter mit einem derartigen Format, das offensichtlich mehr Menschen lockt, Erwachsenenbildung anzubieten.
Ich würde den Erfolg des Projekts einer Mischung aus Faktoren zuschreiben: Das aktuelle Thema Passion 2020, die lange, gut durchdachte und gereifte Vorbereitung - mit vielfältiger Werbung, der geeignete Ort – und natürlich auch die Mischung aus interessanten und den Menschen zugewandten Persönlichkeiten, die es wagen, sich auf die Tiefe der Passion, des Menschseins, öffentlich einzulassen und entsprechenden kenntnisreichen ModeratorInnen mit Tiefgang.
Kooperationspartner
Katholische Pfarrei St. Peter und Paul Oberammergau
Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Oberammergau
Evangelisches Bildungswerk im Dekanat Weilheim
Kontakt
Katholisches Kreisbildungswerk Garmisch-Partenkirchen e.V.
Margareta Michalczyk