Kirche

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Der Begriff „Kirche“ <events Name="Kirche" keyword="+Kirche -Eingang"> Veranstaltungen zum Thema Kirche</events> leitet sich ursprünglich vom spätgriechischen Wort κυριακόν (kyriakon) (dt.: „dem Herrn gehörig“) her und hat über das alemannische „kilche“ bzw. „chile“, das althochdeutsche „chirihha“ und das mittelniederdeutsche „kerke“ Eingang in den deutschen Sprachraum gefunden. „Kirche“ hat mehrere Wortbedeutungen. Es bezeichnet zum einen ganz allgemein die soziale Organisationsform insbesondere christlicher Religionen und zum anderen das sakrale Bauwerk, das zu Gottesdienst und Gebet dient bzw. – im engeren Sinne des kanonischen Rechts – das geweihte Gebäude für Gottesdienste. Zum Dritten bedeutet „Kirche“ im Christentum aber in einer transzendenten Dimension auch die durch den neuen Bund Gottes mit den Menschen begründete Gemeinschaft der Glaubenden, des Volkes Gottes. Um diesen letztgenannten Aspekt soll es in den folgenden Ausführungen gehen.

Die Kirche als die Gemeinschaft der Glaubenden in Christus

Kirche im Sinne des lateinischen Begriffs „ecclesia“ (dt.: „die Herausgerufene“; ursprünglich vom griechischen ἐκκλησία (ekklēsía) stammend) bezeichnet die Gemeinschaft der Christen, also derer, die von Jesus Christus durch das Evangelium gerufen wurden, sich im Gottesdienst um ihn zu versammeln und durch ihren  Glauben und den Dienst der Liebe von ihm Zeugnis abzulegen.

Die Kirche ist damit das „Volk Gottes“, in Fortsetzung des Bundes, den Gott mit dem ersterwählten Volk Israel schloss und immer wieder erneuert: „Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich einen Bund mit euch und euren Nachkommen […]. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.“ (Gen 9,8.12f.) Bereits hier wird der Gemeinschaftsaspekt von Kirche deutlich: Glauben ist in diesem Sinne keine rein individuelle Angelegenheit, sondern die Basis, auf der die Gemeinschaft der Glaubenden gründet. Insbesondere dadurch erhält der Glaube seine diesseitige, in die Welt hineinwirkende Dimension. Gott will nicht nur das Heil des Einzelnen, sondern – im ursprünglichsten Sinne des Wortes „katholisch“ – das Heil der ganzen Welt.

In Jesus erneuerte Gott seinen Bund mit den Menschen und gab ihnen im Abendmahl, der Gegenwart Jesu unter den Gestalten von Brot und Wein (Mt 26,26–28; Mk 14,22–24; Lk 22,19f.), ein neues Zeichen, wie es auch im eucharistischen Hochgebet der hl. Messe formuliert wird: „Nehmet und trinket alle daraus: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

In der Nachfolge der Apostel und Jünger, der Frauen und Männer, die Jesus um sich versammelte, verstehen sich die christlichen Kirchen als Zeugen des Evangeliums, die die Botschaft Christi weitergeben und so der Welt das Heil nicht nur verkünden, sondern es durch den Heiligen Geist auch in ihr vergegenwärtigen. Die Kirche ist jedoch mehr weit als nur eine soziale und historische Größe, eine Institution, die den Glauben durch die Zeit trägt. Sie ist eine Gemeinschaft, die auf dieser Erde wirkt und zugleich „in den Himmel reicht“, eine transzendente Dimension hat. Jesus hat die Menschen zusammengerufen und die Kirche ist der weiterlebende Christus.

Der hl. Paulus spricht in diesem Zusammenhang in seinen Apostelbriefen mehrmals von der Kirche als einem lebendigen Leib, dessen Haupt Jesus ist und dessen Glieder die Gemeinschaft der Gläubigen sind (z. B, 1 Kor 12,12–27; Röm 12,4f.; Kol 2,19). Die ersten Apostel, die Kinder, die gerade gestern getauft wurden, die verstorbenen Christen, die in Christus weiterleben – sie alle gehören zu und sind vereint in diesem einen, lebendigen Leib.

Die Kirche im katholischen Verständnis

Die römisch-katholische Kirche sowohl westlich-lateinischer wie auch östlicher Prägung versteht sich – in der Nachfolge des nicäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses – als die „eine, heilige, katholische und apostolische“ Kirche in voller Wirklichkeit. Dies bedeutet: Als Kirche Jesu Christi und von ihm her kommt ihr erstens eine unverbrüchliche Einheit zu; sie ist zweitens in all ihrer menschlichen Sündigkeit heilig, weil sie zu Gott gehörig und auf ihn hingeordnet ist; sie ist drittens – im ursprünglichen Sinne des Wortes katholisch (vom griechischen καθολικός (katholikos) = „das Ganze betreffend“, „allgemein“, „durchgängig“) – „allumfassend“ und „weltweit bekannt“; und sie steht schließlich viertens in geschichtlicher Kontinuität mit den Aposteln und ist deshalb apostolisch.

Einen zentralen Stellenwert im katholischen Kirchenverständnis nimmt dabei das „Einheitsamt des Petrus“, also das Papstamt, ein, das im Sinne des sog, „Felsenworts“ Jesu an Petrus die Einheit der Kirche garantiert: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. […]; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ (Mt 16,18f.)

Die Kirche als Dienerin des Reiches Gottes

Die Zusage, dass das Reich Gottes nahe ist, steht bereits am Beginn der Predigttätigkeit Jesu. „Reich Gottes“ meint dabei: Gott selbst ist da, ist bereits unter uns. Dies bedeutet, dass schon jetzt ein Leben möglich ist, in dem Gottes Gesetze – Liebe, Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit – gelten. Die Kirche, im paulinischen Sinne der lebendige Leib Christi, versteht sich als die Dienerin dieses Reiches. Sie verkörpert und lebt nicht nur den neuen Bund Gottes mit den Menschen, der sich in Christus selbst und in der Gemeinschaft der Glaubenden in Christus realisiert hat, sondern sie hält auch die Hoffnung auf die Zukunft des Reiches Gottes aufrecht. So verstanden, stärkt Kirche denen den Rücken, die es wagen, sich auf Gott und sein Reich einzulassen.

Wie kann ich Kirche kennenlernen?

Der direkteste Weg, Kirche kennenzulernen und sie zu verstehen, führt nicht über das Aneignen theoretischen Wissens, sondern über das konkrete Tun – vor allem in der Liturgie und im gottesdienstlichen Feiern. Kirche zeigt sich aber auch in sozial-caritativen Angeboten wie in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen, Kinderhorten und vielfältigen Beratungseinrichtungen. Erste Ansprechpartner sind hier die Pfarrgemeinden vor Ort, die über soziale Initiativen, die eine ehrenamtliche Mitarbeit anbieten, informieren.

Wer genaueres zu seiner Pfarrgemeinde wissen will, der schaue hier nach.

Bildung zum Hören

„Kann Papst Franziskus die Kirchenkrise meistern?“ (Vor­trag von Pater Eber­hard von Gem­min­gen SJ)
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