Virtuelle Kirchenführungen

Aus korbiwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Virtuelle Kirchenführung.png

Verschiedene Kirchen in der Erzdiözese München und Freising können mithilfe einer virtuellen Kirchenführung besichtigt werden. Panoramaaufnahmen in einer sehr hohen Auflösung erfassen dabei den gesamten Kirchenbau und ermöglichen dadurch eine Kirchenbesichtigung im digitalen Raum.

Hintergrund

Der Grundgedanke bei den virtuellen Kirchenführungen ist der, dass Kirchen nicht nur mit modernen Technologien präsentiert werden sollen, sondern dass die Kirche damit den Menschen auf virtuellem Weg auch ein Stück weit ins eigene Haus gebracht werden kann. Der virtuelle Kirchenbesuch soll dabei ein „Appetitanreger“ dafür sein, die Kirche danach auch einmal ganz analog vor Ort zu besuchen. Dabei kann dann nicht nur das Bauwerk in seiner ganzen Ausdruckskraft betrachtet, sondern auch das erlebt werden, was in dem Gotteshaus geschieht.

Heute verbringen Menschen aller Generationen sehr viel Zeit im Internet, das zugleich zu einer wesentlichen Informationsquelle geworden ist. An dieser Stelle soll der User mit hochwertigen Bildern von Kirchenräumen angesprochen und abgeholt werden. Insbesondere junge Menschen nutzen statt Printformaten zunehmend mehr digitale Angebote. Daher sind sie auch nur bedingt mit gedruckten Kirchenführern, die darüber hinaus meist in einer schwer verständlichen Fachsprache verfasst sind, zu begeistern. Ein weiteres Hindernis besteht darin, dass viele Menschen nicht den notwendigen Impuls erhalten, in die Kirchen zu gehen. Auch deshalb bleiben ihnen die in den Kirchen aufliegenden Kirchenführer mit den darin enthaltenen Informationen verborgen.

Reflektiert man sein eigenes Verhalten, so fällt einem auf, dass man sich in anderen Bereichen ausgiebig online informiert, so z. B. vor dem Urlaub, indem man im Internet recherchiert, wie die angedachte Destination ist, zu der man reisen möchte. Man versucht, abzuklären, ob die Unterkunft, die man buchen möchte, den eigenen Vorstellungen entspricht etc. Gefällt sie einem, dann fängt man an, sich näher damit zu beschäftigen und reist schließlich dort hin.

Gleiches kann auch für die Kirche gelten: Websites und Social Media, wie Instagram, Facebook oder Twitter, haben sich schon längst als Kommunikationsmedien in der Kirche etabliert. In diesem Zusammenhang hat auch das Format einer virtuellen Kirchenführung einen großen Mehrwert für interessierte Personengruppen, jedoch ist es noch nicht so weit verbreitet wie virtuelle Rundgänge oder Führungen in anderen Bereichen.

Die technische Erstellung der virtuellen Kirchenführungen

Bei den hier vorgestellten virtuellen Kirchenführungen handelt es sich nicht um Filmaufnahmen. Stattdessen sind es Fotoaufnahmen, die mit digitalen Spiegelreflex- oder spiegellosen Kameras erstellt wurden.

Hierbei wird der Raum von dem gewünschten Betrachterstandpunkt aus in Form einer 360⁰-Sphäre horizontal und vertikal abfotografiert. Um bekannte Bildfehler, wie etwa abgeschnittene oder getrennte Gegenstände (wie man sie z. B. auf Google Street View oft sehen kann), zu vermeiden, muss die Kamera-Objektiv-Kombination im Nodalpunkt eingestellt sein oder um diesen herum fotografieren.

Möchte man wie in der normalen Fotografie ein Objekt heranzoomen bzw. vergrößern, so benötigt man eine größere Brennweite. Je größer die Brennweite, desto mehr Aufnahmen sind für die gesamte 360⁰-Sphäre erforderlich.

Die hier vorgestellten virtuellen Kirchenführungen bestehen aus 348 Aufnahmen pro Sphäre und sind mit der HDR-Technik erstellt. HDRI-Images (High Dynamic Range Images) helfen dabei, die großen Lichtunterschiede, die in einer Kirche herrschen, gut abzubilden.

Die auf diese Weise erstellten Aufnahmen werden danach mit einer Spezialsoftware fehlerfrei zu einem sogenannten equirectangularen Bild, d. h. einer Projektionssphäre von 360⁰ x 180⁰, zusammengesetzt. Im nächsten Schritt wird in jeder so entstandenen Sphäre das im Nadir noch sichtbare Stativ entfernt.

Im dritten Schritt werden alle aufgenommenen Sphären mit einer weiteren Software zu einer Führung zusammengebaut. Hier können Musik, Texte oder auch Filmsequenzen hinzugefügt werden, um eine multimediale Präsentation bzw. Führung zu erstellen.

Als technische Grundlage dient das krpano-Framework von Klaus Reinfeld.

Nutzung und Bedienbarkeit der Panoramen

Panoramabild aus der Jesuitenkirche St. Michael in München

Die virtuellen Kirchenführungen ermöglichen durch die Panoramaaufnahmen das räumliche Erleben des gesamten Kirchenraumes. Zudem werden an einzelnen Punkten weitergehende Informationen zur Verfügung gestellt.

Links unten auf dem Bildschirm befindet sich ein Navigationsbereich, der es ermöglicht, sich selbstständig durch die jeweilige Kirche zu bewegen. Die jeweiligen Funktionen werden eingeblendet, sobald die Maus über ein Symbol bewegt wird.

Der volle Funktionsumfang der Führung ist nur über die Nutzung mit einem PC, Laptop oder einem 10"-Tablet möglich. Wird die virtuelle Führung über ein Mobiltelefon aufgerufen, sind nur die Videosequenzen freigeschaltet.

Die Miniaturbilder auf der rechten Seite des Bildschirms ermöglichen es, sich die Kirche benutzerfreundlich in einer beliebigen Reihenfolge der Szenen anzusehen. Ferner befinden sich bei manchen Szenen bzw. Sequenzen anklickbare rote Informationspunkte, die weiterführende Texte enthalten.

Einsatzmöglichkeiten in der Bildungsarbeit

Interessierte Personen, die die Kirchen aufgrund von Entfernung oder körperlicher Einschränkung nur unter Aufbietung großer Anstrengung besuchen könnten, haben auf diesem Wege die Möglichkeit, die Gotteshäuser virtuell zu besichtigen, kirchliche Kunstwerke zu bestaunen, etwas über die Hintergründe zu erfahren – z. B. zur Geschichte und der Botschaft der Kunstwerke –, sowie die Kirchen in ihrer spirituellen Ausdruckskraft auf sich wirken zu lassen.

Die Aufnahmen der virtuellen Rundgänge – individuell oder angeleitet – können auch als bereichernde Ergänzung in Vorträge einbezogen werden.

Informationen zur Aufnahmeerstellung

Haben Sie Interesse an einem solchen hochwertigen virtuellen Rundgang durch Ihre Pfarrkirche? Jedes Gotteshaus hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Existieren schon Aufnahmen oder Filmberichte zu Aktivitäten in Ihrer Kirche? Diese können problemlos in die Form der virtuellen Kirchenführung eingebunden und stets aktualisiert werden.

Diese Führungen werden von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter des Sankt Michaelsbundes in einem sehr zeitaufwändigen Verfahren erstellt. Einen Einblick in die Erstellung einer solchen Führung gibt dieser Bericht in der Münchner Kirchenzeitung.

Bei Interesse melden Sie sich bitte einfach bei uns unter der folgenden E-Mail-Adresse:
Corporate-Communications@st-michaelsbund.de

Bisher mit virtuellen Kirchenführungen zu besichtigende Kirchen

Panoramabild aus der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul, Marinus und Anianus in Rott am Inn

Für folgende Kirchen in der Erzdiözese München und Freising wurden bereits virtuelle Kirchenführungen erstellt:

Kirchen des Malers und Freskanten Matthäus Günther

Kirchen im Pfarrverband Allershausen

Kontakt

E-Mail: Corporate-Communications@st-michaelsbund.de